Für den Trumpf Junior Sport ist die Karosserie Nr. sehr wichtig! Die 298 TJS wurden in der Sportabteilung der Adlerwerke gebaut und mit Karosserie Nummern 101-399 versehen.
Diese Karosserie Nummer findet sich unter dem Sicherungskasten in der linken oberen Ecke auf der linken Seitenwand. Auf der linken Seitenwand ist auch das Typenschild mit der Fgst.Nr., Motor Nummer und Karosserie Nummer.
Bei diesem originalen TJS ist die Kar.Nr. 126 nur schwach unter dem Lack sichtbar.
Freilegen sollte man Nummern nur sehr vorsichtig, nicht durch Schleifen oder Kratzen sondern durch Abbeizen des Lacks!!
Bekannt sind noch ca. 55 TJ Sport. Davon sind aber ca. 15 Repliken auf TJ Limousine Fahrgestellen. Gegen eine TJS Nachbau Karosserie auf einem TJ Chassis ist grundsätzlich nichts einzuwenden, solange diese Replik nicht als Original TJS verkauft wird!!
Das originale Typenschild und die originale Karosserie Nummer sind daher wichtig um Betrug zu vermeiden. Adler hat die Kar. Nr. beim TJS auch an einigen versteckten Stellen platziert, die ich hier nicht publizieren möchte, um den Fälschern nicht zu helfen ……
Beim Trumpf AV (1932-36) befindet sich die Fahrgestellnummer links neben dem trommelförmigen Tank senkrecht an der Kante der Spritzwand.
Gleich daneben an der Seite ist die Karosserienummer
Verwirrend ist die 4-stellige Nummer rechts neben dem Tank. Sie findet sich bei verschiedenen Adler Modellen. Es sind die letzten 4 Stellen der Fahrgestellnummer.
Mit dieser häufig als „Kommissionsnummer“ bezeichneten Nummer wurden die Hauptkomponennten eines Fahrzeugs gekennzeichnet, damit bei der Montage die zusammengehörigen Baugruppen identifiziert werden konnten.
Trumpf AV Typenschilder sind meist auf dem Rahmenträger links oder rechts im Motorraum angeschraubt. Im Vergleich hier ein originales AV Typenschild und eine Replik.
Die Adler Stromlinien Rennlimousinen, die ja ab 1935 auf Trumpf AV Rahmen aufgebaut wurden, haben das Typenschild auf dem rechten Rahmen unterhalb der Vergaser.
Die Fahrgestellnummer (hier 167671) ist gleich rechts neben dem Typenschild auf der Kante zum Radhaus eingeschlagen.
Beim Trumpf EV (1936-41) ist die Fahrgestell Nummer links in der Spritzwand in der Ausbuchtung der Pedale unterhalb des Typenschildes
Die Karosserie Nummer befindet sich auf der linken Seitenwand
Der Adler Diplomat (1934-38) hat das Typenschild auf der linken Seite an der Stirnwand.
Die originale Fahrgestellnummer findet man links vorne am Rahmen oben, kurz hinter der Lenkgetriebebefestigung.
Der Adler Typ 10 „Autobahn“ trägt sein Typenschild oben auf der rechten Seite der Spritzwand.
Die Fahrgestellnummer ist versteckt zu sehen rechts unterhalb der Lichtmaschine auf dem Rahmenquerträger im Übergang zum vorderen rechten Radhaus.
Das Karosserie Schild von Ambi Budd sehen wir rechts neben dem Tank.
Gut sichtbar die Motornummer wie bei den meisten Adler auf der Seite.
Motornummern waren vor dem Krieg wichtige Daten in den Dokumenten und daher war ein Motorwechsel auch immer mit der amtlichen Änderung der Papiere verbunden.
Bis 1939 war es allgemeine Werkstatt-Praxis, bei einem Ersatz durch Austauschmotoren, die alte Motornummer in den neuen Austauschmotor zu schlagen und aus dem alten Motor die Motornummer herauszuschleifen.
Eine Änderung in §19 der Dienstanweisung zur STVZO verbot 1939 diese Praxis.
Die alte Nummer durfte nicht mehr übernommen werden und der alte Motor musste seine Nummer behalten. Der Austauschmotor bekam eine neue Nummer, die vom Adlerwerk vergeben und in die Papiere eingetragen werden musste.
Folgende Austauschnummern-Bereiche standen zur Verfügung:
Trumpf Junior 1G und 1E 276551 – 276600
Primus 1,5 A 85671 – 85720
Primus 1,7 A 81118 – 81168
Trumpf 1,5 AV 90876 – 90925
Trumpf 1,7 AV 113046 – 113096
Trumpf 1,7 EV 122087 – 122137
Trumpf 2L EV 308401 – 308430
Favorit 8J 44955 – 45005
Favorit 2S und 2A 45006 – 45055
2,5L Typ 10 354701 – 354800
W 61 326501 – 326550
Standard 6 12N 52325 – 52375
Diplomat 3GD 3101 – 3150
Als Folge sollte das Typenschild ausgetauscht bzw. mit der neuen Austauschnummer versehen werden!
Nach dem Krieg gab es verschiedene Vorschriften. Während in der DDR (und in anderen Ländern) die Motornummer nach wie vor eintragungspflichtig blieb, entfiel dies in der Bundesrepublik. Austauschmotoren (gleicher Art, Typ und Leistung!) konnten, wie auch heute, ohne Nummer oder mit der alten Nummer versehen werden ohne Eintragungspflicht in die Fahrzeugpapiere.
Geänderte Motornummern erkennt man auch an den (nicht vorgeschriebenen) Sternchen vor und nach der Motornummer.
Adler Fahrzeug Identifizierung heute:
Es besteht leider keine Möglichkeit, Adlerfahrzeuge über die Fahrgestellnummer oder/und die Motornummer exakt zu identifizieren.
Die Kommissionslisten in den Produktionsdatum, Typ, Ausstattung, Farbe, Erstauslieferungs-Händler und Erstkunde dokumentiert wurden, sind leider nicht mehr vorhanden!
Sie wurden entweder im Krieg zerstört oder bei den Nachkriegsmotorrädern nach Produktionsende und Verkauf der Adlerwerke vernichtet.
Im AMVC Archiv sind jedoch Unterlagen, die es ermöglichen, den Fahrzeugtyp, den Motor und den ungefähren Produktionszeitraum zu bestimmen.
Anfragen mit Fahrgestellnummer, Motornummer, Karosserienummer und Foto an den Archivar des AMVC. Er stellt Originalitätsbescheinigungen aus.
Fazit:
Kummer mit der Nummer gibt`s nur, wenn sie manipuliert wurde oder man sie einfach nicht finden kann. Wenigstens das sollte aber jetzt klar sein!